„Komm mit mir in die Palette. Die kennst du nicht? Das ist das tollste Lokal der Welt. In der Palette gibt es alles. Die Palette ist das Beste, was es in Hamburg gibt. Es lohnt sich wieder in Hamburg zu leben, weil es die Palette gibt.“ Hubert Fichte: „Die Palette“ (1968)

DIE PALETTE war eine unechte Kneipe für echte Fiction, ein Ort des Geschehens und des Beobachtens, eine lebende Legende. Das performative Kneipenprojekt ersetzte und überschrieb für einen Monat die Jupi Bar. Ausgangspunkt war Hubert Fichtes dokumentarisch-fiktionaler Kneipen-Roman „Die Palette" – ein Mitschnitt und Verschnitt seiner Begegnungen mit den Palettianern Ende der 1950er Jahre. In Laufnähe zur damaligen Kellerkneipe ging es nun im Gängeviertel drei Stufen hinunter in DIE PALETTE zwischen Damals und Heute, zwischen Entstehen und Schließung, Nachempfindung und Neuerfindung, Buchseiten und Jukebox. Da schnallst du ab!
Insgesamt neun Veranstaltungsabenden wurden unter das reguläre Programm der kollektiv betriebenen Jupi Bar gemischt: Interaktive Performances, ein interdisziplinärer Kneipensalon, eine Hörspiel-Performance, ein Dokumentarfilmabend mit Zeitzeug*innen-Gespräch, ein partizipativer 24-Stunden-Lesemarathon des gesamten Romans, Audio-Installationen, Bar- und Tanzabende ... Der kommerzialisierten Innenstadt setzte DIE PALETTE einen experimentellen Raum für Konsum und Kritik, Kneipenleben und -sterben, Stammgasttum und neue Begegnungen entgegen. Die Kneipe wurde als kollektiver, nostalgischer und utopischer Begegnungsraum befragt und erfahrbar gemacht – als Ort des zweckfreien Beisammenseins, als verlängertes Wohnzimmer, Spiegel der Gesellschaft, widerständige Keimzelle …
An dem Performanceprojekt waren über 20 Künstler*innen aus ganz Deutschland beteiligt.“