HIT - Konzertperformance
Greta Granderath
Premiere 2. September 2022, Kraftwerkbille, Hamburg
HIT untersucht und demonstriert Durchschlagkraft, Handfertigkeit, Virtuosität, Schlampigkeit und Zärtlichkeit am Musikinstrument und am Werkzeug: Drumbeat, Axthieb, Aufschlag, Aufschrei, Messerhacken, Kissenklopfen, Paukenschlag – und die Stille danach.
Die Theatermacherin Greta Granderath verfolgt in ihren Performances kollaborative, feministische Arbeitsweisen und Ästhetiken und spielt mit Genregrenzen und Aufführungsformaten. Für die Konzertperformance HIT hat sie in der Kesselhalle Kompositionen mit drei Künstler:innen entwickelt: Die Perkussionistin und Komponistin Ying-Hsueh Chen arbeitet im Bereich der klassischen und experimentellen Musik. Carrie McILwain ist Performer:in und DIY-Schlagzeuger:in in Indie- und Postpunk-Bands. Und die Theatermacherin und Performerin Juliana Oliveira gründete die stumme Rock Band FrontMan und realisiert seit 2018 die fortlaufende Recherche AXT zum Holzhacken als männlich gelesene Geste.
Die Konzertperformance HIT basiert auf Greta Granderaths Recherche THE ART OF HITTING THINGS (2020) mit Drummerinnen aus Punk, Pop, Jazz, Klassik – ausgehend von der Tatsache, dass das Schlagzeug in diesen Genres das am seltensten mit Frauen* besetzte Instrument ist.
Eine der Kompositionen, mit denen HIT arbeitet, ist PSAPPHA (1975) für Solo-Perkussion von Iannis Xenakis. PSAPPHA ist der griechische Name für Sappho, eine der bedeutendsten Stimmen der griechischen Antike. Sappho schrieb als erste Autorin dieser Zeit aus eigener Perspektive. Sie komponierte Lieder für Stimme und für das Saiteninstrument Lyra, von denen nur Textfragmente erhalten sind – auch auf Grund von Zerstörung. Sappho ist berühmt für ihre lesbische Liebeslyrik und für ihr rhythmisches Versmaß.
* Bisher gibt es im Musikbereich Berichte und Studien zu den Kategorien Mann/Frau, aber nicht zu FLINTA* (Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Personen).
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From rock and pop to jazz and classical or orchestral music, drums are the instrument least likely to feature women*. HIT takes this as the impetus for a concert performance that plays with punching and softness, skills and sloppiness. A rhythmic pattern, axe blow, impact, outcry, pillow fight, carpet beating, knife hacking, the beating of a drum – and the silence afterwards.
Hamburg based theatre maker Greta Granderath develops three compositions with percussionist Ying-Hsueh Chen, drummer Carrie McILwain and performer Juliana Oliveira in the imposing boiler hall of Kraftwerk Bille.
*To date, there have been reports and studies in the music field regarding the on the categories of man/woman but not regarding FLINTA* (women, lesbians, inter*, non-binary, trans* and asexual people).
Credits:
Konzept, Künstlerische Leitung, Regie: Greta Granderath
Von und mit: Ying-Hsueh Chen, Carrie McILwain, Juliana Oliveira
Dramaturgie: Daniel Dominguez Teruel
Kostüm, Ausstattung: Ilona Klein
Lichtdesign: Jones Seitz
Soundkonzept: Nourdin Ghanem, Sebastian Russ
Produktion: PK3000 / Katja Kruglikova
Technische Leitung: Lars Kracht
Assistenz: Lena Plumpe
Feedback/Support: Luka Lenzin, Regina Rossi
Fotos: Sofie Puttfarken
HIT ist eine Produktion von Greta Granderath.
Gefördert von: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Musikfonds e.V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Unterstützt von: LICHTHOF Theater Hamburg, HALLO: Verein zur Förderung raumöffnender Kultur e.V., Probebühne im Gängeviertel.